Achtung Falle!


Schwiegertochter, achte beim Zusammenleben der Generationen auf dem Betrieb auf folgende „Fallen“:

Das Zusammenleben der Generationen birgt viele Fallen, in die die vier Parteien tappen können. Das schwierige an diesen Fallen ist, dass sich meist weder die ältere noch die jüngere Generation ihrer bewusst sind.

Es ist wichtig, sich solcher Fallen bewusst zu werden, denn Dankbarkeitsgefühle, Pflichtgefühle, auch Zuneigung usw. reichen nicht, um auf die Dauer etwas auszuhalten, das einem nicht entspricht.



Die Schwiegertochter wird sich solcher Fallen bewusst, indem sie sich die Frage stellt:

Warum akzeptiere ich etwas?

Wenn die ehrliche Antwort lautet:

  • Weil ich es gerne mache.
  • Weil es mir guttut.
  • Weil es mich interessiert.
  • Weil ich es so richtig finde.
  • Weil ich es nicht gerne mache und froh bin, wenn jemand anderer es macht.
  • usw.

► dann handelt es sich um keine „Falle“.


Wenn jedoch die ehrliche Antwort lautet:

  • aus Dankbarkeit
  • weil es immer schon so war
  • weil ich mich akzeptiert oder sogar geliebt fühlen will
  • aus Zuneigung zum Kranken, zum Ehemann, zum Kind
  • aus Verantwortungs- und Pflichtgefühl
  • um Schuldgefühle oder ein schlechtes Gewissen zu vermeiden
  • um etwas zu tun, das von der Gesellschaft als sinnvoll, als altruistisch anerkannt wird
  • damit die Zeit vergeht, damit ich (irgend) etwas zu tun habe
  • um mich gebraucht zu fühlen
  • um etwas Sinnvolles zu tun
  • aus christlicher Überzeugung
  • um des lieben Friedens willen, aus Harmoniesucht
  • aus Angst

► kann es sich um folgende „Fallen“ handeln:


Solche „Fallen“ müssen nicht immer negative Konsequenzen haben.

Voraussetzung:

Die Schwiegertochter ist sich bewusst, dass es sich beispielsweise um die „Dankbarkeitsfalle“ handelt und die damit einhergehenden Umstände schaden ihr nicht oder nützen ihr sogar. Es belastet sie nicht, wenn sie die nächsten zwanzig Jahre mit den einhergehenden Umständen leben muss.

Beispiel: Frieda giesst sämtliche Blumenkistchen und -töpfe von Regula, die diese von Frieda übernommen hat. Dies hat sich „einfach so ergeben“ … und Frieda meint es ja nur gut. Regula hat keinen grünen Daumen und all die Blumen giessen … Lieber verbringt sie diese Zeit mit den Zwillingen.

Zu beachten: Auch wenn Regula damit einverstanden ist, dass Frieda ihre Blumen giesst, sollte sie mit Frieda darüber reden. Sie sollte Frieda sagen, dass sie es schätzt, wenn diese ihre Blumen giesst, ihr vielleicht etwas schenken, sie sollte jedoch nicht in die „Dankbarkeitshaltung“ versinken. Sie darf Frieda beispielsweise auch darauf hinweisen, dass sie am Sonntag das Giessen der Blumen – aus welchen Gründen auch immer - selber übernimmt.