Lösungsansätze


Wir haben gesehen, dass jede der vier Parteien gewisse Aufgaben zu lösen hat, damit ein friedliches Zusammenleben zwischen der übergebenden und der übernehmenden Generation auf dem Betrieb möglich ist. Wenn nur eine Partei ihre Aufgaben nicht oder teilweise nicht erfüllt, gestaltet sich das Zusammenleben der Generationen sehr problematisch.

Was ist, wenn die Schwiegereltern sich – wie bei Regula in der GESCHICHTE – in grossem Ausmass in das Leben der jüngeren Generation einmischen? Was ist, wenn – wie bei Regula – die Schwiegertochter von ihren Schwiegereltern immer und immer wieder mit Schimpfworten und Beleidigungen bedacht wird? Was ist, wenn ihr Ehemann sich – wie Marcel – lieber zu seinen Kühen flüchtet als gegenüber seinen Eltern Stellung zu beziehen?

  • „Die Schwiegereltern müssen doch einsehen, dass mit Schimpfworten, Beleidigungen, usw. das Arbeitsklima nur immer schlimmer wird“.
  • „Mein Mann sollte doch einsehen, dass er zu mir stehen muss und nicht immer zu seinen Eltern“.
  • „Die Schwiegereltern sollten doch einsehen, dass sie sich nicht in die Erziehung unserer Kinder einmischen sollten“.
  • „Der Schwiegervater sollte doch merken, dass wir nicht mehr verantworten können, dass er mit 75 Jahren noch auf das Silo steigt“.

So kann die Schwiegertochter denken … und sie hat vielleicht sogar recht damit, so zu denken. Sie kann daraufhin arbeiten und hoffen und warten und warten und hoffen, dass die Schwiegereltern und/oder ihr Ehemann endlich Einsicht zeigen. Nur – sehr wahrscheinlich kann sie ewig darauf warten.

Es stimmt, jede der vier Parteien hat ihren Teil zu einem friedlichen Zusammenleben beizutragen. Nur – was ist, wenn die anderen – oder eine der anderen - Parteien diese Aufgabe nicht wahrnehmen?

Das Einzige, das eine Schwiegertochter tun kann, wenn sich das Zusammenleben mit der älteren Generationen für sie als schwierig bis unerträglich erweist, ist SICH SELBST zu ändern. Unter Umständen muss sie sich vom Ziel, in Frieden und konstruktiv mit der älteren Generation zusammenzuleben, abwenden, und sich auf das Ziel „Wohlergehen ihrer Familie, des übernommenen Betriebes sowie von ihr selbst“ konzentrieren.

Dies ist natürlich sehr schwierig, doch es ist machbar! Und vor allem: Es ist nie zu spät! Auch nach fünfzehn Jahren problemvollem Zusammenleben mit der älteren Generation sind solche Änderungen möglich. Dies bedeutet jedoch harte Arbeit an sich selbst!

Im Folgenden wird ein mögliches Vorgehen skizziert, das Probleme im Zusammenleben verhindern kann, das Zusammenleben der Generationen verbessern kann oder zumindest gewährleistet, dass Schwiegertöchter ihre eigenen und die Visionen ihrer jungen Familie und nicht vor allem die Visionen der "Schwiegerfamilie" leben (müssen):